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WEITER AUF FOTOSPOT-SUCHE im Oberengadin

  • Autorenbild: Sabine Scharnberg
    Sabine Scharnberg
  • 29. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Nov.


Weiter ging es im Engadin, dorthin, wo die Bergsilhouetten leuchten und die

Sonnenaufgänge einen zum Staunen bringen. Ich lasse mich treiben, beobachte

Lichtstimmungen, Winkel und Perspektiven, die Geschichten erzählen – von stillem

Seeufern ...



Hoch oben in den Bergen hatte es schon geschneit - Winterwonderland!!
Hoch oben in den Bergen hatte es schon geschneit - Winterwonderland!!

... über eine glitzernde Gletscherfront bis hin zu kleinen, süssen Dörfern, deren pastellfarbene Häuser so tolle Türen haben, dass ich nicht so einfach dran vorbei

kann. Alles so schön, ich kann mich kaum satt sehen!!!


Mit Pferden ist einiges schwer zu erreichen, schon alleine wegen fehlender Infra-struktur. Deshalb kam die Idee hoch, vielleicht eine Kombi-Reise anzubieten:

Hunde UND Pferde.


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Sehr gut würden sich dazu Flussbetten mit ihren Kieseln bieten, im Hintergrund die Dreitausender, die eine majestätische Präsenz haben. Gemeinsam mit Levi habe ich nach Spots und Kompositionen gesucht und ein paar Probebilder geschossen. Levi

ist immer ein dankbares Model, solange die Modelei mit einem Leckerlie belohnt wird!


Auch klassische "Postkarten-Spots" habe ich angesteuert, allerdings hat mich ein Spot sprachlos gemacht.


Warum?


Wir machten uns sehr früh auf, um den Sonnenaufgang am Lai di Staz mit Hund auf dem Steg zu fotografieren. Es war noch dunkel, als wir parkten und uns auf den ca. 40 minütigen Weg aufmachten. Als wir aus dem kleinen Waldweg auf die Lichtung traten, wo der See liegt, sahen wir wohl an die 30 Fotografen, die sich bereits aufgereiht hatten. Als hätte ein Reisebus viele Menschen ausgekippt, wuselten sie hin und her

mit ihren Tripods, um sich in Position zu bringen, damit das perfekte Bild in den Kasten kommt. Dazu gesellten sich bald zahlreiche Touristen von nah und fern, Instagramer, Tik-Toker, die laut in ihre Mikros sprachen, sogar eine Drohne wurde gestartet, obwohl es dort ABSOLUT und aus gutem Grund verboten ist.


Natürlich hat jedermann das Recht, dort zu fotografieren oder sich zu filmen (ausge-nommen mit der Drohne). Ist ja öffentlich. Aber, also, stotter, - das war too much

for me. Mein erhofftes Foto von Levi ging auch nicht in den Kasten. Er war schon

nervös wegen des ganzen Menschenauflaufs und konnte kaum still sitzen. Ich liess

es also. Bitter. Nix wie weg hier.


(Danke, Barbara, für dieses Bild. Das alleine war am kleinen Strand los.)
(Danke, Barbara, für dieses Bild. Das alleine war am kleinen Strand los.)

Es lohnt sich also immer, vorher Spots anzusehen. Dabei geht es nicht nur um Park-möglichkeiten, Wegbeschaffenheit, beste Tageszeit etc., sondern auch um mögliche

Vor-Ort-Hindernisse in Form von Besucherströmen. Learning: Solch' einen Spot auf keinen Fall an einem Samstag oder Sonntag ansteuern und ansonsten früh, sehr früh, da sein, um sein Handtuch auf die Sonnenliege zu schmeissen bzw. sich ein Plätzchen zu "sichern", wenn die Sonne dann über dem Berg erscheint. Rückt man etwas zu-sammen, dann geht das nämlich auch. Eigentlich. Allerdings findet man sich dann

u. U. auf einem Instagram-Reel wieder.



Schöner war es dann im Puschlav mit den Berberpferden. Die hatten wir bereits im Sommer 2025 einmal "probegeshootet", Stuten mit Fohlen auf der Hochalm, sowie Junghengste auf den Talwiesen. Ich schaute mir jetzt Stall und Halle an, ob dort ein

paar Bewegungsbilder von den Hengsten möglich wären. Es handelt sich um eine Ovalhalle (sehr gut für Fotos, da sich das Pferd meist in der Biegung befindet) mit Windschutz-netzen. Wenn das Tageslicht gut steht, kann man dort ohne Moire-Effekt

gut shooten. Auch am lokalen See werden wir Pferdefotos machen.


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Am Stall
Am Stall

Am Dienstag ging ich beim Morgengrauen nochmals los zum Lai de Staz. Sehr beschwerlicher Weg diesmal, denn es hatte geschneit und der Weg war sehr vereist.

Da der Wetterbericht allerdings einen Sonnenaufgang versprach, machte ich mich mit Levi um 6 Uhr auf zum See. Um 7 Uhr sollte die Sonne aufgehen. 40 Minuten Weg: Genug Vorbereitungszeit, um mit Levi nochmal ganz in Ruhe den Steg zu üben, gute Position suchen, .....


Na?


Was denkst Du?


Tasächlich war ich die Erste. Also, gemessen an den Schuhabdrücken im Schnee auf dem Weg... - wohlwissend, dass man den See auch von der anderen Seite besuchen kann. Dort ist der Weg etwas länger und geht lange durch dunklen Wald, weshalb ich

die andere Route gewählt hatte.


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Ich blieb die Erste. Für 5 Minuten. Dann kamen sie .... zwar nicht in Scharen, aber sie waren da .... Fotografen, Touris, Mountainbiker (im Schnee!!!), lollilutschende Kinder, Leute mit Hunden, ein laut telefonierender Italiener ... Und die olle Wettervorhersage hatte sich auch mal wieder vertan. Nix Sonnenaufgang = nix Sonnenaufgangsfoto mit See und Levi. Ich knipste dann so ein wenig umher, ja, auch Levi auf dem Steg, ging dann aber bald wieder etwas nachdenklich zum Auto zurück.


Wer mich kennt, weiss, warum ich so nachdenklich war. Und nein, es hat nix damit zu tun, dass ich mich wundere, Kindern morgens um 7 Uhr mit Lollis zu füttern.... und ich mag auch Italiener.


Die Gründe liegen einfach woanders.







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